Dr. Thomas Oettinger
In Schwäbisch Gmünd aufgewachsen, begann Dr. Thomas Oettinger 1980 im ASV Lorch mit Aikido. Er war von der Bewegung und den Möglichkeiten dieser Kampfkunst von Anfang an fasziniert – und dies ist auch heute noch unverändert der Fall.
Nachdem er 1984 mit 23 Jahren die Aikido-Fachübungsleiter-Lizenz und 1986 den 1. Dan erworben hatte, waren seine wichtigsten Lehrer Erhard Altenbrandt, Karl Köppel und André Nocquet, die jeder auf seine Weise zur weiteren Entwicklung beitrugen: Erhard Altenbrandt bei den technischen Grundlagen und Karl Köppel in Bezug auf die mehr sportlichen Aspekte; an Meister Nocquet (Paris) richtete sich lange Zeit die Entwicklung unseres Dachverbandes Deutscher Aikido-Bund (DAB) aus. Meister Nocquet war für Thomas ein wichtiges Vorbild im Hinblick auf dessen jahrzehntelange Erfahrung im Budo, die Darstellung der übergeordneten Prinzipien – losgelöst von der einzelnen Technik – und die Ausstrahlung eines Menschen, der sein Leben dieser Disziplin gewidmet hatte und den man als eine noch greifbare Verbindung zum Aikidobegründer O-Sensei Morihei Ueshiba sehen konnte, bei dem er in Japan trainiert hatte.
Aikido ist eine Körperkunst, die eine ständige Schulung der Aufmerksamkeit bewirkt und die Einstellung auf immer wieder neue Situationen erfordert. Neben dem Verständnis für Bewegungsflüsse, die ohne Stocken gelenkt werden, ist es stets aufs Neue eine koordinative Herausforderung. Dabei lernt man einen Menschen ganz anders kennen, wenn man ihn be„greift“ und wenn man spürt, wie er sich bewegt und wie er sich auf diese nonverbale Art der Kommunikation einlässt. Als Arzt ist Thomas neben dem Selbstverteidigungsaspekt auch die ganzheitliche, durchaus gesundheitsförderliche Entwicklung durch Aikido wichtig.
Daneben betreibt er schon seit vielen Jahren Iaido und vertiefte seine diesbezüglichen Kenntnisse insbesondere bei Japanaufenthalten.
Nachdem er 1984 die Aikido-Gruppe der Turnerschaft Göppingen gegründet hatte, kehrte Thomas Oettinger nach berufsbedingter Abwesenheit später auch wieder zu seinem ersten Verein, unserem ASV Lorch zurück, dessen Vorsitzender er nun seit vielen Jahren ist. Er gibt weiterhin regelmäßig das Training in den beiden Vereinen und leitet zudem Lehrgänge auf Landes- und Bundesebene.
Nach dem Erreichen des 5. Dan im Jahr 2004 erfolgte die Aufnahme in die Technische Kommission des DAB. Weiterhin ist Thomas Oettinger seit 20 Jahren als Referent in der Trainerausbildung tätig, deren Erfahrungen sich in dem zusammen mit seiner Frau verfassten Buch „Funktionelle Gymnastik – Was? Wie? Warum?“ niederschlugen. Seit 1999 leitet er zudem ehrenamtlich die Geschäftsstelle unseres Bundesverbandes.
2020 feierte Thomas Oettinger sein 40-jähriges Mattenjubiläum und hofft auf noch viele bewegungsreiche Jahre sowie auf zahlreiche weitere Schüler, die ihre Lernfortschritte durch erfolgreiche Gürtelprüfungen demonstrieren können.
2017 wurde er im Rahmen eines Workshops der Technischen Kommission des DAB in Anwesenheit beider Bundestrainer und des Vizepräsidenten Technik zum 7. Dan Aikido graduiert.